Siireschalm

Hüfinger Siireschalm

Die Sage (nach Gottfried Schafbuch 1898 – 1984, Mundart- und Heimatdichter von Hüfingen) erzählt vom „Siiregoescht“: Vor langer, langer Zeit lebte in Hüfingen, einem kleinen Städtchen an der Breg auf der Baar , ein unbarmherziger gottloser Burgvogt, der den Menschen in seiner Obhut arg mitspielte und willkürlich Herrschaft hielt. Mit Vorliebe ritt er hoch zu Ross durch das Gewann Siiren am Fuße des Schellenberges, an der Grenze zu Bräunlingen und Donaueschingen. Begegnete er dabei einem braven Bauern, der sein Tagwerk verrichtete, machte es ihm eine besondere Freude, seinen Hund auf diesen zu hetzen. Der Vogt war schon eine arge Plage für die Bauersleute. Eines Tages meldete ihm sein Knecht höhnisch, dass die Bauern im Siire-Ösch ein Feldkreuz zu Ehre Gottes errichtet hätten. Mit der Axt, verborgen unter seinem Wams, ritt er voller Hass, Neid und Frevelgedanken zu dem besagten Kreuz. Er war so erfüllt von seinem üblen Vorhaben, dass er nicht bemerkte, wie sich ein großes Gewitter am Himmel zusammenzog. Am Kreuz angekommen, erhob er die Axt und wollte dem Herrgott am Kreuz die Beine abschlagen. In diesem Augenblick zuckte vom Himmel ein Blitz herab, erfasste die Axt ,durchfuhr den frevelhaften Burgvogt und machte seinem Leben ein qualvolles Ende.

Seit dieser Zeit erzählen sich die Hüfinger die Sage von einem unruhigen Geist, der am “Siirebrünnili” umgeht, keine Ruhe findet und der ahnungslose Wanderer nach Einbruch der Dämmerung im Ösch foppt und neckt und seinen Schabernack mit ihnen treibt. Dieser Siiregeist wurde für die Fasnet von Meinrad Wambach 1979 als Siireschalm (Schalm = gutmütiger neckischer Geselle) kreiert und ins Leben gerufen.

Hüfinger Siireschalm beim Umzug

Die Gruppe besteht derzeit aus 16 Siireschalmen, die sich aktiv an der Hüfinger Fasnet, aber auch außerhalb des Baarstädtchens am Fasnetgeschehen beteiligen.

Der Wahlspruch der Gruppe ist:

Wer an Fasnacht ist kein Narr, ist ein Narr das ganze Jahr!